Ich habe mich vom Zeitfahren gut erholt und hatte meine Speicher wieder gut aufgefüllt.
Es galt 3 Runden mit je 15,5 Kilometer und mehr als 270 Höhenmeter zu bewältigen.
Nach dem Start und der ersten intensiven Steigung, wollte auf der kurzen Geraden niemand seine Energie
einsetzen. Also habe ich das Feld im Regenerationstempo zur ersten Steigung geführt. Dort hat das
Rennen erst richtig begonnen. In der Zwischenabfahrt waren wir bereits nur mehr 7 Athleten an der Spitze
und mit kleinem Abstand folgte hinter uns das gesamte Feld. Am folgenden 3 Kilometer langen Anstieg gab
es eine weitere Selektion. Zuerst auf 5 Athleten und nach einem Kilometer habe auch ich den Anschluss
etwas verloren. Vorne zog im weiteren Verlauf Rafal Wilk (POL) einsam seine Runden und hat das Rennen
souverän gewonnen. Dahinter folgten Vico Merklein (DEU) und Mathieu Bosredon (FRA).
Arkadiusz Skrzypinski war noch kurz vor mir, hat es dann aber etwas überzogen und musste uns ziehen
lassen. So kam ich mit 15sec Rückstand, auf Platz 2 und 3, aus der ersten Runde zurück.
Dann fand ich einen sehr guten Rhythmus und konnte nach sehr hartem Kampf, kurz nach Beginn der 3
Runde zu Bosredon aufschließen. Merklein hatte zwar nur 10sec Vorsprung konnte im der letzten Runde
aber noch zulegen. So habe ich in meinen Tempo und Bosredon im Schlepptau, die finale Runde an
Position 3 angeführt. Ich konnte ihn auch am letzten harten Anstieg nicht abschütteln und so kam es zum
Zielsprint. Diesen habe ich nach harter Gegenwehr leider verloren.
Aber auch wenn Platz4 der undankbarste bei einer Weltmeisterschaft ist, bin ich mit dem Rennverlauf und
dem Ergebnis sehr zufrieden.
Vom Gefühl her würde ich sagen, dass es meine Beste Leistung bei der WM war.
Dieses Mal zwar unbelohnt, aber sehr fordernd und lässig.
Wie ich immer sage, es geht mir um die Leistung und darauf bin ich bei diesem Rennen sehr stolz.
Es hat sehr viel Herzblut gekostet, wieder auf Platz 3 aufzuschließen.
Mit dem Verlauf der WM bin ich sehr happy und jeder der am Podest war, hat sich diese Leistung auch im Weltcup verdient. Meine Bronzene im Zeitfahren blieb leider die einzige Medaille des österreichischen Nationalteams. Wir hatte wirklich viel Pech, denn Wolfgang Eibeck belegte ebenfalls den 4 Platz im Einzelzeitfahren und Walter Ablinger wurde in beiden Bewerben „nur“ Vierter. Die Leistungen waren aber Top. Jetzt werde ich mich etwas erholen und meine Ferse auskurieren. Danach gilt mein Fokus ganz der Ironman 70.3 Heim-WM in Zell am See am 30. August.