Name: Thomas Frühwirth Geb.: 12.08.1981 Größe: 174cm Gewicht: 60kg
Hauptsportarten: ParaCycling (Handbiken) ParaTriathlon (Schwimmen, Handbiken, Rennrollstuhl)
Weitere aktive Sportarten, welche zur Zeit zu kurz kommen: Monoski Badminton Tennis mal gemacht - lässig - aber keine Zeit (Tauchen, Kiten, Wasserski,...).
Kindheitsheimat! - Das uralte Lied, dem man ewig horcht. Es ist eine der göttlichen Eigenschaften unserer Seele, dass wir vergangenes Ungemach leichter zu vergessen pflegen, als vergangene Freuden, dass sich in der Erinnerung diese Freuden immer mehr von den Schlacken des Ungemachs reinigen, bis sie dastehen wie ein strahlender Himmelsaltar, auch dem alten Kinde noch. Man nennt sie Träumer, die Menschen, die so gerne ins Vergangene schauen; wir bedenken nicht, dass sie in traumhaftem Glücke einen Schatz bewachen, der unverlierbar und unzerstörbar ist - solange die Seele lebt, in der er ruht. Kindheitsheimat! So beginnt das Vorwort zu Peter Roseggers "Als ich noch der Waldbauernbub war" und auch ich blicke dadurch mit Glück und Freude auf meine Kindheitsheimat. Leben müssen wir im HIER und JETZT, was auch wichtig ist. Aber ein zeitliches Verweilen in der Vergangenheit ist kein Verlust sondern ein Geschenk.
Ich wurde auf einem Bauernhof in Edelsbach bei Feldbach in der Süd-Oststeiermark geboren. Meine Eltern sind zwei hart arbeitende Menschen, die mir drei Brüder schenkten. Vor allem mein Vater benötigt zu seinem Glück nur Arbeit und Brot - schwer zu verstehen, schwer mit ihm umzugehen aber zu beneiden. Er hat mit Sport so viel am Hut, wie ein Eisbär mit der Sahara. :-) Aber er ist auf seine Weise ein Extremist und das kann genauso prägend sein.
Ich hatte Dank meiner drei Brüder und der Freiheiten die ein Bauernhof mit sich bringt, eine wunderbare Kindheit. Einzig meine Mutter hatte etwas unter unseren täglichen Wahnsinnstaten zu leiden. Sorry :-) Ich glaube ich hatte mit 15 mehr Geschichten zu erzählen als andere mit 50. Nach der Grundschule folgte ich meiner Leidenschaft und erlernte den Beruf des KFZ- Mechanikers und KFZ- Elektrikers. Auch ich bin in der Jugend mit dem Strom geschwommen und habe mich dem Alkohol hingegeben. Was bei meiner Neigung zum Extremismus und durch die Tatsache, dass ich immer "der Beste" sein wollte - dumme Aktionen zur Folge hatte. Heute sehe ich es etwas anders, es geht nicht darum, dass man trinkt oder, dass man Drogen nimmt und damit etwas Verbotenes tut beziehungsweise sich schadet. Sondern es geht um die Frage: "Habe ich den Mut mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen Fragen an sich selbst und die Welt zu stellen oder brauche ich einen Schleier aus Alkohol und Drogen, der mir nur etwas von der Last abnimmt!??" (mit Drogen hatte ich zum Glück nichts am Hut ... ) Aber alles im Leben hat seine Zeit und bevor etwas beginnt zu verwelken, muss es erst die Zeit bekommen fertig zu wachsen.
Ich bin von 6 Jahren aufwärts schon immer Moped gefahren und wusste mit 9, dass ich Motocross- und Enduro-Fahren wollte. Wozu ich aber nicht die Möglichkeiten hatte. So begann ich erst mit 15 Jahren mit dem Endurosport. Nach meiner Lehre arbeitete ich 3 Jahre bei Steyr-Daimler-Puch in der Entwicklung und besuchte nebenbei die Abend-HTL für Fahrzeugtechnik. Doch 2001 folgte ich meinem Hobby und wechselte zu KTM-Sportmotorcycles nach Mattighofen (OÖ), wo ich in der Entwicklung tätig war. Dort waren meine sportlichen Ambitionen schon sehr viel professioneller. Endurofahren war "die" Sportart meines Lebens und das kann nur jemand verstehen, der "seine" Sportart auch gefunden und gelebt hat. Eine Tätigkeit wo Zeit und Raum die Bedeutung verlieren und einem keine Gedanken bedrücken, sondern man einfach nur frei und glücklich ist. (Das heißt jetzt nicht, dass ich einer der Besten war, eher vorderes Mittelfeld aber es war ganz OK).
2004 hatte ich dann leider einen total harmlosen Motorradunfall. Auf einer kerzengeraden Autobahn (80km/h) in Polen, im Zusammenhang mit einem 5 wöchigen "Nordlandurlaubtrips". Aber wie es so oft der Fall ist, sind die harmlosesten Stürze oft die Folgenschwersten. Ich berührte nach einem Slide mit vielleicht 5 km/h den Steher der Leitschiene, leider genau an dessen 5mm Stirnseite und wusste 1sec nach dem Unfall über die Folgen Bescheid. Inkompletter Querschnitt L1. Da ich schon beim Motorradfahren ein paar Verletzungen hatte, wusste ich wie man damit umgeht (eine der positivsten Seiten des Sports) - man versucht das Beste daraus zu machen und startet neu durch. Ich habe immer gesagt: "Mit dem Feuer spielen kann jeder, aber man muss sich auch verbrennen können!"
Ja -Nun bin ich dem Triathlonsport verfallen und er ist zu meiner zweiten Sportliebe geworden. Weil ich meine Vorlieben verfolge, hat es sich von Jahr zu Jahr gesteigert und jetzt lebe ich wirklich diesen Sport. Warum???! Weil ich Spaß daran habe und ein weiser Satz von Reinhold Messner eigentlich alles über die Antriebsgründe sagt. Er betrifft nicht nur den Sport sondern das ganze Leben und jeden:
Manchmal ist das Leben schon komisch, ich habe als kleiner Junge schon davon geträumt, einen Sport (damals den Motorsport) wirklich zu leben. Aber ich musste einige Umwege gehen um meinen Weg zu finden. Man darf mich aber auch nicht falsch verstehen, ich würde das theoretische Geschenk, wieder Gehen zu können, sehr gerne annehmen. Ich habe nur keine Lust im Wohnzimmer darauf zu warten!
Die Vergangenheit hat mich gedichtet, ich habe die Zukunft geerbt, mein Atem heißt JETZT! (Rose Ausländer)
Aus meiner Sicht ist das Problem an Doping nicht, das ich unerlaubtes (verbotenes) tue, sondern der Selbstbetrug. Im Profisport kann man das WARUM wenigstens verstehen (was an der absoluten Ablehnung natürlich nichts ändert), aber der traurige Fakt im Leistungs- Hobbysport ist ja leider bekannt. Aber wie soll ich mich nach dem Erreichen meiner gesetzten Ziele freuen, wenn ich weiß: "Es ist alles nur geklaut,..."
Ich glaube nicht, dass es sich bei Dopingkonsumenten um glückliche Menschen handelt. Mich würde es jedenfalls langsam zerfressen, wenn ich jeden Abend in den Spiegel schauen müsste mit dem Gedanken des Betruges.
Es gibt eine sehr schöne Stelle in Friedrich Schillers die Räuber, welche das Problem des Dopings, aus meiner Sicht sehr gut beschreibt (sie gilt aber auch für das ganzes Leben): Da gibt es diesen Franz Mohr, ein vielfacher Mörder und Vergewaltiger, der sein Leben lang nichts anderes kannte. Doch auch er bekommt eines Tages eine Sinnkrise. Er trifft zufällig einen Geistlichen, dem er sein Problem schildert. Worauf dieser zu ihm sagt: "Auch wenn du glaubst, dass die ganze Welt ein Spielball deiner Selbst ist. Aber wenn du dich in der Stunde deines Todes fragst, ob du Richtig oder Falsch gelegen bist, dann hast du leider VERLOREN! - Franz Mohr" Es geht nicht darum das man Doping betreibt. Sondern das Problem ist, dass man weiß, das Doping ungerecht ist und einen Betrug darstellt. Dieses führt zum Selbstbetrug, was die Freude und den Sinn am Sport, seinem Leben bewusster zu sein, zerstört!
Und ich verliere nur sehr ungern, vor allem wenn es um den Respekt gegenüber mir selbst geht und den Respekt vor meinen Leben geht!
Aber man darf nicht vergessen, es gibt auch noch "sauberen" Sport, wo unglaubliche Leistungen mit sehr großem Aufwand und Herzblut erreicht werden. Deswegen möchte ich die Aktion "Starribbon" unterstützen und ein Zeichen für "sauberen" Sport setzen. www.starribbon.com