Erster Rollstuhlsportler der Welt im Ziel eines Double Ironman in 22h05min52sec! Diese Zeit bedeutete auch die schnellste Gesamtzeit und er war damit schneller als der Sieger und Europameister in der allgemeinen Klasse. Beides etwas für die Sport- Geschichtsbücher! Am besten beschreibe ich es mit dem Worten meines Vereinskollegen Max Renko "Wellness ist anders!" Der Wettkampf hatte genug von meinen beiden sportlichen Beweggründen Herausforderung und Spaß, richtig viel davon! :-)
Bereits die Pressekonferenz und die Eröffnungsfeier am Donnerstag waren unglaublich nett und herzhaft. Ist ja auch cool wenn der Hauptorganisator zur Eröffnungsfeier mit dem Fallschirm gesprungen kommt. Er war 15 Jahre im Fallschirmsport aktiv und ist einfach ein cooler Typ!
Am Freitag war ich dann bereits um 12.00 am Startgelände, da wir noch vorab ein paar Interviews gedreht haben. Denn der Wettkampf wurde von einem Filmteam des ORF begleitet. Um 14.00 war noch niemand am Startareal, da war ich mir ned mehr ganz sicher ob ich richtig bin. Aber die Slowenen sind nicht nur cool sondern auch stressfrei! :-) (Und vielleicht wollte auch niemand in den 35°C herumstehen)
Um 16:00 ging es aber trotzdem perfekt organisiert los.
Ich lies mich nicht aus der Ruhe bringen und bin mein Tempo geschwommen. Eine kleine Gruppe ging vorne weg aber die waren mir zu schnell, also auf die Technik achten und "semi"
zügig durchs Wasser cruisen. 20Runden, 2h14min und 2Gels (eines bei Runde 10, eines bei Runde 15) später, war ich dann ganz überrascht, dass ich als gesamt 2. aus dem Wasser gekommen bin.
Nur der Klagenfurter Michael Kreis hat mir fast 6min aufgebrummt (fast eine Runde), wo die anderen aus der Spitzengruppe geblieben sind frage ich mich auch.
Aber da haben sich wohl welche verleiten lassen und sind zu schnell angeschwommen.
Schön gemütlich umziehen (langsamste Wechselzeit der Geschichte) und ab ins Bike!
Damit war die ganze Vernunft im Rennen aber schon vorbei! "2. nach dem Schwimmen ist ja geil, jetzt geb i Gas!", so in etwa war der super Gedanke. Und ich bin wirklich die ersten 2,5h gefahren wie "THE FLASH" über 30er Schnitt! Dann hab ich etwas rausgenommen und ab Stunde 9 im Rad bin ich dann die 1000 Tode gestorben. Meine Unterarme waren ziemlich schmerzend aber, mein Trainer Geri Bauer (ein erfahrener UltraCycling Sportler) hat mir nur einen Tipp gegeben: Bleib in der Grundlage!, aus Schmerzen lernt man, sagt man halt. Naja das wird die Zukunft weisen, jedenfalls hab ich tapfer durchgekämpft und bin mit der Radzeit von 13h59min zufrieden. Die Wettkampfstrecke bestand aus 105Runden zu je 3,4Km, darin 1*180° Kehre, 3*Bremshügel, 2*90° Kurve und ned grad der beste Asphalt! Eine 180° Kehre is ja OK aber eine jede Runde geht auch irgendwann mal ans Fleisch. Es ist ziemlich zach wenn man schon 4h unterwegs ist und der Rundenzähler noch 74 Runden anzeigt! Aber das gesamte Dorf indentifiziert sich mit dem Rennen und die Leute stehen mit der gesamten Familie bis 3Uhr früh am Rand und schreien sich die Seele aus dem Leib! DANKE! Auf den Sieger habe ich im Handbike aber nur 2h40min verloren und auf die Radtopzeit, die ebenfalls Michael Kreis gefahren ist (er musste beim Laufen aber aufgeben) nur 3h!
OK wieder unterirdisch Wechseln und ab auf die Laufstrecke. Naja eigentlich war es mehr ein Parcours wie eine Laufstrecke (55Runden), mit dem Rennrolli nicht unbedingt super, aber für alle gleich. Um mich herum waren noch ca.18 Selbstmörder! Weil wie nennt man sonst jemanden, der sich bei 36°C aufmacht einen doppelten Marathon zu laufen. Ich hatte im Rennrolli wenigstens etwas Fahrtwind und bin nur alle 4Runden stehen geblieben um mich mit einer kalten Flasche Wasser abzukühlen, aber um mich herum waren keine Teilnehmer mehr sondern nur mehr Zombies! Meine Verpflegung haben meine Freundin, mein Bruder und Freunde von mir übernommen, DANKE an die perfekte Versorgung. Ein so langer Wettkampf ist nur sportlich eine "OneManShow"! Ohne die Leute am Streckenrand würde es zu einer "NoManShow" werden. Ich hatte zwar etwas Mitleid mit den Zombies, aber überholt habe ich Sie trotzdem alle! :-) Nach unrühmlichen 5h34min (mit Wechselzone) habe ich dann irgendwann ein Band vor mir auftauchen gesehen und auch dieses wurde von mir niedergefahren!!! Nein die Zombies leben alle noch, hab ihnen nix getan!
Die Zielankunft und die Anfeuerungen während dem Laufen waren unglaublich herzhaft, so wie das ganze Rennen und ich war von der Begeisterung fast etwas erschlagen! Das Ziel unter 24h deutlich erreicht und dazu noch 1. in der Gesamtwertung, viel besser hätte es nicht gehen können!
Etwas fertig war ich schon, aber nach einer Dusche wusste ich wieder Namen und Geschlecht!
Die Siegerehrung am Abend war unglaublich für mich. Die endgegengebrachte Achtung Ich kann nur DANKE sagen, zum Veranstalter, zu allen Helfern und Unterstützern! Das nenne ich eine gelungene Ausnützung des Tages! DANKE!
Finisherzeit - 22h 05min 52sec Schwimmen (7,6km) - 2h14min (offizielle Zeit 2:31:29 mit Wechselzone und Bike Anfahrt) Radstrecke (360km) - 13h59min Laufen (84,4km) - 5h34min (mit Wechselzone)